Aus der aktuellen Corona-Forschung: Regionale Lockdowns können Gesamtdauer der Beschränkungen verkürzen

Ein Computer-Modell simuliert mögliche Verläufe der Corona-Pandemie für die nächsten fünf Jahre

Ramin Golestanian, Direktor der Abteilung „Physik lebender Materie“ am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen, hat gemeinsam mit Philip Bittihn und einem Forscherteam am Computer mögliche Verläufe der Corona-Pandemie simuliert. Die Berechnungen zeigen, dass regionale Maßnahmen die Epidemie mit deutlich weniger Einschränkungen unter Kontrolle halten können als national verhängte Lockdowns, wenn die Anzahl überregionaler Infektionen niedrig genug ist. Dafür sollten regionale Schwellenwerte für lokale Einschränkungen allerdings tiefer liegen als die derzeit in Deutschland festgelegten Werte. Auch wenn niedrigere Schwellenwerte zu häufigeren regionalen Lockdowns führen, würden die langfristigen Vorteile dieser Strategie die Nachteile der dadurch ausgelösten lokalen Maßnahmen überwiegen. Ein einheitlicher Maßnahmenkatalog kann eine rasche Reaktion auf steigende Infektionszahlen in einzelnen Regionen gewährleisten. Durch eine möglichst lückenlose Nachverfolgung ließe sich die Zahl überregionaler Infektionen beobachten und gegebenenfalls senken. Darüber hinaus empfehlen die Forschenden eine deutliche Ausweitung von Tests, bereits bevor Schwellenwerte erreicht werden.

Lesen Sie hier mehr über diese Studie und ihre Ergebnisse!

Die Forschung von Ramin Golestanian wurde von der Max-Planck-Förderstiftung unterstützt.

Bild: © MPIDS/ Novak