Aus der Max-Planck-Forschung: Synthetischer Zucker wehrt Pneumokokken ab

Gegen manche Formen von Lungen und Hirnhautentzündungen könnte es bald einen wirksameren Impfschutz geben. Ein Team um Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung und ihren Direktor Peter Seeberger hat einen synthetischen Zuckerimpfstoff identifiziert, der Versuchstiere ausgesprochen gut gegen Infektionen durch eine besonders gefährliche Variante von Pneumokokken – Mediziner sprechen vom Serotypen 1 – schützt. Vor allem in Entwicklungsländern erkranken viele Menschen, die sich mit diesem Serotypen anstecken, an einer Hirnhautentzündung. Der synthetische Impfstoff basiert auf chemisch erzeugten Zuckern. Diese wirken besser als der konventionelle Zuckerimpfstoff, der aus Bakterien isoliert wird, und lassen sich zudem einfacher verarbeiten. In Zusammenarbeit mit der Vaxxilon AG, einem unter anderem von den Max-Planck-Wissenschaftlern gegründetes Start-up, entwickeln die Forscher den Impfstoff nun weiter zur Marktreife.

Synthetischer Zucker wehrt Pneumokokken ab

Bild: © MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung/ Claney Pereira