Aus der Max-Planck-Gesellschaft: Dem Lebensgefühl einen Raum geben

Das Alte erforschen, um das Neue zu entwickeln – welcher Ort eignet sich dafür besser als Florenz? Am Kunsthistorischen Institut Florenz lädt die Forschungsgruppe „Ethik und Architektur“ um Brigitte Sölch und Hana Gründler zum Disput über Geschichte und Theorie der Architektur und über ihre Lehren für Gegenwart und Zukunft des Bauens.

Die Wechselwirkung von Architektur und Ethik ist das Thema der Forscherinnen und Forscher des Projekts: Wie drückt sich ein Denken in Stadtbild und Gebäuden aus? Welche Maße und Proportionen ergeben sich aus ethi­schen Grundsätzen? Und welches Verständnis von Vernunft und Verantwortung, von Gemeinschaft, Bürgerschaft und Demokratie wiederum erwächst aus der Ordnung einer Stadt, ihrer Offenheit und Struktur, ihren Grünanlagen und öffentlichen Plätzen, ihren Vereinbarungen zu Traufhöhe, Straßenführung und Gehwegbreite?

Dazu stöbern Gründler und Sölch in den Archiven der Geschichte und führen selbst einen stets spannungsreichen Dialog zwischen ihren Fächern Kunstgeschichte und Philosophie mit gelegentlichen Ausflügen in die Psychologie, die Soziologie und die Politik. Überdies laden sie Gäste ein und organisieren Symposien, um über die Metaphern der Architektur zu sprechen, die ästhetische Erziehung des Menschen durch seine gebaute Umgebung, über die Idee des Himmels in der spätgotischen Baukunst und die der virtuellen Wolke in einer neue Räume erobernden Gegenwart.

Die Max-Planck-Förderstiftung unterstützt die Erweiterung des Kunsthistorischen Instituts und seiner Bibliothek.

Lebensgefühl Raum geben

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