Auszeichnung: Körber-Preis 2022 geht an Anthony Hyman

Zellbiologe erhält Auszeichnung für seine Forschung an Zelltröpfchen

Anthony Hyman, Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, wird am 02. September 2022 im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses für die Entdeckung von Kondensaten – Zelltröpfchen ohne Membran, eine neue Hoffnung für die Behandlung neurodegenerativer Krankheiten – mit dem begehrten „Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2022“ ausgezeichnet. Der mit einer Million Euro dotierte Körber-Preis zählt zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen.

Der Wissenschaftler und sein Team entdeckten 2009 – bei Studien an einzelligen Embryonen eines Fadenwurms – einen völlig neuen Zustand biologischer Materie: In der Zellflüssigkeit können sich örtlich Proteine in hoher Konzentration ansammeln. Diese Kondensate, die sich dynamisch bilden und meist ebenso schnell wieder abbauen, ähneln optisch winzigen Tropfen – daher die Bezeichnung Zelltröpfchen. Ist der Abbau dieser Kondensate gestört, können sich in den betroffenen Zellen toxische Stoffe ablagern, die dann Krankheiten wie ALS oder Alzheimer auslösen können. Um diese Vorgänge zu beobachten und die Funktion der Kondensate besser zu verstehen, haben Anthony Hyman und sein Team eine Vielzahl an Methoden entwickelt. Diese sollen nun weiter verfeinert werden.

Nächstes Ziel von Anthony Hyman ist es, die Aminosäure-Codes zu finden, die das biophysikalische Verhalten von Proteinen beeinflussen. Damit könnte er erklären, was bei neurodegenerativen Erkrankungen fehlschlägt. Der Wissenschaftler ist überzeugt, „dass das zellbiologische Verständnis der Kondensatbildung einen wichtigen Einfluss auf die Medikamentenentwicklung haben wird“.                                                                                                             

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Auch Förderinnen und Förderer der Max-Planck-Förderstiftung sind zu der hochkarätigen Veranstaltung am 02. September 2022 in Hamburg eingeladen.

Bild: © Friedrun Reinhold