Aus der Max-Planck-Forschung

 

Heirat im Minoischen Kreta

 

Neue archäogenetische Daten erlauben spannende Einblicke in die Sozialordnung der ägäischen Bronzezeit
 
Ein internationales Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig erzielt völlig neue Einblicke in bronzezeitliche Heiratsregeln und Familienstrukturen in Griechenland. Analysen alter Genome zeigen, dass die Partnerwahl keineswegs zufällig, sondern von der eigenen Verwandtschaft bestimmt wurde. Wie diese besondere Heiratsregel zu erklären ist, kann das Forschungsteam nur mutmaßen. Vielleicht wollte man auf diese Weise verhindern, dass das ererbte Ackerland immer weiter aufgeteilt wurde? Auf jeden Fall garantierte es eine gewisse Kontinuität der Familie an einem Ort, was etwa für den Anbau von Oliven und Weintrauben eine wichtige Voraussetzung ist. Sicher ist, dass die Analyse alter Genome auch in Zukunft fantastische, neue Einblicke in antike Familienstrukturen ermöglichen wird.
 
Hier erfahren Sie mehr über dieses besondere Forschungsprojekt.
 
Die Max-Planck-Förderstiftung unterstützt(e) dank privater Förderung diverse Forschungsprojekte am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
 

Bild: © Nikola Nevenov

Veranstaltungstipp

Themenkonzerte in München & Hamburg

Wissenschaft trifft Kunst

Unter dem Motto „Die Welt im Wandel“ stehen die drei Themenkonzerte, die die Max-Planck-Gesellschaft und das Philharmonische Orchester Hamburg Anfang März veranstalten. War/Ist die Pandemie ein Wendepunkt für Innovation und Digitalisierung? Müssen wir unser Rentensystem verändern, um es der sich wandelnden Welt anzupassen? Gibt es neue Modelle zur Energiegewinnung? Sibylle Günter (Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Garching), Axel Börsch-Supan (Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik München), sowie Dietmar Harhoff (Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb München) gehen diesen Fragen nach und stellen ihre jeweilige Forschung im Rahmen der Themenkonzerte vor. Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg umrahmen die Vorträge mit unterschiedlichster Musik. Die Konzerte finden am 3., 4. und 5. März 2023 jeweils um 19:30 Uhr an verschiedenen Orten in Hamburg statt. Weitere Informationen zum Programm und zum Ticketkauf finden Sie hier.

In München richtet die Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit der Bayerischen Staatsoper Ende März drei Themenkonzerte aus. Die Abende sind Dialoge zwischen zwei Ausprägungen des menschlichen Forscherdrangs, in Form von Vorträgen aus der Grundlagenforschung und Musik für Kammerensembles und ähnliche Besetzungen. Lisa Suckert (Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln), Marie-Claire Foblets (Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung Halle/Saale) sowie Christoph Engel (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Bonn) präsentieren zum Thema „Warten & Erwarten“ ihre Forschungsbereiche – die Musik gibt ihren klingenden Kommentar. Weitere Informationen zu den Konzerten, die am 26., 30. und 31. März 2023 jeweils um 19:00 Uhr stattfinden, finden Sie hier.

Die Max-Planck-Förderstiftung und private Fördernde unterstütz(t)en an den Max-Planck-Instituten für Gesellschaftsforschung Köln, für ethnologische Forschung Halle/Saale und zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern Bonn diverse Forschungsarbeiten.

Bild: © Max-Planck-Gesellschaft   

Nachruf

Helmut Storz 

  1. September 1925 – 23. Januar 2023

    In dankbarer Erinnerung gedenken wir unseres großzügigen Förderers Helmut Storz, der im Alter von 97 Jahren verstorben ist.

    Er engagierte sich mit seiner „Dr. Helmut Storz-Stiftung“ insbesondere für wissenschaftliche Projekte, die kurz vor der Anwendbarkeit stehen.
    Forschung und Wissenschaft im Hier und Jetzt, mit Blick in die Zukunft waren Helmut Storz sehr wichtig und ein großes persönliches Anliegen. Wir lernten ihn als einen unermüdlichen Mann mit neugierigem Geist kennen. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die das alltägliche Leben bereichern und vereinfachen, waren essenziell für ihn.

    Die Max-Planck-Förderstiftung durfte diesen engagierten Stifter viele Jahre begleiten. Sie wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren und in seinem Sinne weiterhin Forschung der Max-Planck-Gesellschaft fördern.

    Bild: © privat    

Danke für 2022!

Jahresrückblick 2022

Vielen Dank allen privaten SpenderInnen, die 2022 die Max-Planck-Förderstiftung mit Zuwendungen in Höhe von 4,3 Mio. Euro unterstützten – dank ihrer Zuwendungen sowie den Erträgen des Stiftungsvermögens konnten in diesem Jahr rund 6 Mio. Euro für wissenschaftliche Projekte der Max-Planck-Gesellschaft ausgezahlt werden. Seit 2006 haben private Förderinnen und Förderer der MPF bereits 72 Projekte ermöglicht.

Wissenschaftliches Highlight ist alljährlich die Bekanntgabe und Verleihung der Nobelpreise. Auch 2022 wurde wieder ein Wissenschaftler der MPG ausgezeichnet: Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er ist bereits der 7. Nobelpreisträger aus der MPG, den die MPF gefördert hat.

Ganz herzlichen Dank für Ihre Unterstützung, Ihr Vertrauen und Ihr Interesse – ohne Sie wäre das alles nicht möglich!

Neben dem Kerngebiet der Grundlagenforschung fördern MPG und MPF auch die Entwicklung von Ausgründungen aus der Forschung und den Technologietransfer.

Sprechen Sie uns an und wirken Sie mit – in dem Themenfeld, das Ihnen besonders am Herzen liegt!

Bild: © Max-Planck-Förderstiftung

Max-Planck-Innovation feiert Jubiläum in Berlin

Mehr als 50 Jahre Technologietransfer für die Max-Planck-Gesellschaft

Mit Gästen aus Politik und Wissenschaft hat Max-Planck-Innovation am 14. Dezember 2022 in Berlin über 50 Jahre erfolgreichen Technologietransfer gefeiert. Seit Gründung der Max-Planck-Tochter im Jahr 1970 wurden im Unternehmen über 4.800 Erfindungen und rund 180 Firmenausgründungen begleitet sowie mehr als 2.900 Verwertungsverträge abgeschlossen. „Diese wissenschaftsbasierten Ausgründungen haben über 9.250 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und mit ihren Produkten und Dienstleistungen zur Innovationskraft am Standort Deutschland beigetragen. Es erfüllt uns mit Stolz, sehr viele dieser Ausgründungen unterstützt und begleitet zu haben“, sagte Ulrich Mahr, Mitglied der Geschäftsleitung bei Max-Planck-Innovation, während der Feierlichkeiten. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Jubiläumsfeier um zwei Jahre verschoben.

Alle ausführlichen Artikel zu den Feierlichkeiten hier.

Seit 2020 unterstützt die MPF-Ausgründungsinitiative, die von privaten Spendern der MPF maßgeblich mitfinanziert wird, die Bemühungen der MPG im Bereich Technologie-Transfer. Unter anderem ist sie, zusammen mit Max-Planck-Innovation und der Planck Academy, Partner der Initiative MAXpreneurs, die die Gründungskultur an den Max-Planck-Instituten stärken soll.

Bild: © David Ausserhofer

Leibniz-Preis 2023 für Direktorin am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie

Sarah Ellen O’Connor erhält wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis

Der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der mit einem Preisgeld von jeweils 2,5 Millionen Euro dotiert ist, geht 2023 an vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler, die mithilfe der Auszeichnung sieben Jahre lang ohne bürokratischen Aufwand forschen können. Sarah Ellen O’Connor, Direktorin am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena, erhält den Leibniz-Preis für ihre Entdeckungen zur pflanzlichen Naturstoffbiosynthese. Die feierliche Verleihung findet am 15. März 2023 in Berlin statt.

Mehr zur Person und zur wissenschaftlichen Arbeit von Sarah Ellen O’Connor lesen Sie hier.

11 MPG-WissenschaftlerInnen, die mit dem Leibniz-Preis geehrt wurden, haben bislang den Nobelpreis erhalten: 1988 Hartmut Michel (Chemie), 1991 Erwin Neher und Bert Sakmann (beide Medizin), 1995 Christiane Nüsslein-Volhard (Medizin), 2005 Theodor W. Hänsch (Physik), 2007 Gerhard Ertl (Chemie), 2014 Stefan W. Hell (Chemie), 2020 Emmanuelle Charpentier (Chemie) und Reinhard Genzel (Physik), 2021 Benjamin List (Chemie) sowie 2022 Svante Pääbo (Medizin).

Die Max-Planck-Förderstiftung unterstützt(e) dank privater Förderung die wissenschaftliche Arbeit von Theodor W. Hänsch, Stefan W. Hell, Emmanuelle Charpentier, Reinhard Genzel, Benjamin List und Svante Pääbo.

Bild: © Sebastian Reuter

Forschungshighlights 2022

Ein Rückblick auf ein abwechslungsreiches Forschungsjahr

Max-Planck-WissenschaftlerInnen haben 2022 viele hochkarätige Veröffentlichungen publiziert. Hier finden Sie eine Auswahl der Max-Planck-Gesellschaft mit den Forschungshighlights.

Unter den „Top 12“ befinden sich auch Veröffentlichungen aus den Max-Planck-Instituten für Bildungsforschung in Berlin, für Sonnensystemforschung in Stuttgart, für Verhaltensbiologie in Radolfzell/Konstanz, für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum, für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sowie für Intelligente Systeme in Stuttgart. Die Max-Planck-Förderstiftung und private Fördernde unterstütz(t)en an diesen Instituten diverse Forschungsarbeiten.

Bild: © M. Khan

Veranstaltung: Demo Day 2022 – erneut große Nachfrage bei Gründungsveranstaltung

Interesse am Thema Ausgründung wächst

 

Am 29. November 2022 präsentierten neun Wissenschaftsteams aus sechs Instituten der MPG in digitalem Rahmen mit knapp 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Forschungsergebnisse, die sie zu einer Ausgründung bringen wollen.

 

Die überwiegend interdisziplinär aufgestellten Gründungsteams setzten sich zusammen aus 12 Nationen und allen Ebenen der Wissenschaft. Dabei reichten die vorgestellten Projekte von Medizintechnik, über KI bis hin zu Sozial- und Nonprofit-Themen. Jedes Team stellte sein Gründungsprojekt einem interessierten Publikum bestehend aus dem Unternehmertum und Early-Stage-Investment, aus Förderern und Förderinnen sowie Wissenschaftsinteressierten in 5-Minuten-Präsentationen vor. Die Wissenschaftsteams wurden von den beiden Partnern Max-Planck-Förderstiftung und Max-Planck-Innovation vorab ausgewählt und werden nun von Experten und Expertinnen der jeweiligen Einrichtungen betreut.

 

Im Anschluss an die Präsentationen standen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für erste Rückfragen der interessierten Teilnehmerschaft in teilweise einstündigen Einzelgesprächen zur Verfügung. Im Nachgang zur Veranstaltung ist der weitere Austausch zwischen den mehrheitlich in der Vorgründungsphase befindlichen Wissenschaftsteams und teilnehmenden Vertretern und Vertreterinnen aus Unternehmen und erfolgreichen Gründungen, Investitionsinteressierten sowie ihren Coaches von MI und MPF vorgesehen.

An Möglichkeiten zur Unterstützung dieser Teams mangelt es nicht. Dabei geht es nicht vordergründig um Investitionen, sondern um nützliche Kontakte in die Industrie, zu Personen mit Gründungsexpertise sowie zu begleitenden Mentoren und Mentorinnen.

 

Die neuerlich große Nachfrage seitens Wissenschaft, Investment und Unternehmertum zeigt, dass das Thema Ausgründung an Bedeutung gewinnt und das Konzept Demo Day aufgeht.

 

Bild: © iStock Fotos

Ausgründung: Fonds finanziert Spin-off zur Entwicklung innovativer Medikamente

Mittel in Millionenhöhe für die Bekämpfung verbreiteter Krankheiten

 

Der KHAN Technology Transfer Fund I (KHAN-I) hat bis zu 3 Millionen Euro an meilensteinabhängigen Zahlungen an CalTIC, ein in Dortmund ansässiges Start-up Unternehmen, für die Entwicklung einer neuer Klasse von Medikamenten zugesagt.

 

CalTIC baut auf einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Lead Discovery Center, dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie und der University of Leeds auf. Die Kooperation mündete in der Validierung der Hemmung sogenannter TRPC-Kanäle (transient receptor potential canonical channels) als vielversprechender neuer Ansatz für die Behandlung weit verbreiteter Krankheiten wie Stoffwechselerkrankungen, Fettleibigkeit und Herzhypertrophie. Mit dem Geld werden die Gründungspartner ihre Zusammenarbeit fortsetzen, um ihre Ergebnisse in die präklinische Phase zu bringen.  

 

Der Fonds KHAN-I wurde mit Investitionen vom Europäischen Investitionsfonds (EIF), der Max-Planck-Förderstiftung (MPF) und der Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS) ins Leben gerufen. Die MPF beteiligt sich durch KHAN-I an der Finanzierung innovativer Arzneimittelforschungsprojekte und Ausgründungsunternehmen, die sich in der Entdeckungs-, vorklinischen und klinischen Entwicklungsphase befinden.

 

Mehr zur Forschung von CalTIC lesen Sie hier.

 

Bild: © katrin_timoffe / Adobe Stock

Rangliste: Research.com ermittelt die besten Wissenschaftlerinnen der Welt 2022

Vier deutsche Wissenschaftlerinnen unter den weltweit Besten

 

Die meisten akademischen Forscher sind immer noch Männer. Aber die Frauen holen auch in der Wissenschaft langsam auf. Um sie sichtbarer zu machen, hat Research.com die weltweit besten Wissenschaftlerinnen ermittelt, darunter vier aus Deutschland. Zwei der Gekürten – beide Physikerinnen – kommen aus der Max-Planck-Gesellschaft.

 

Alessandra Buonanno ist Direktorin am MPI für Gravitationsphysik in Potsdam und Mara Salvato ist Senior Scientist am MPI für extraterrestrische Physik in Garching bei München. Forschende beider Institute werden durch private

Förderung der MPF unterstützt.

 

Die ganze Analyse von Research.com finden Sie hier.

 

Den WiWo Blogbeitrag zur Analyse finden Sie hier.  

 

Bild: © iStock Fotos