Studie: Erfinderische Teilhabe in Deutschland

MPG als Non-Profit-Institution mit den meisten Patenten nichtdeutscher Forscher identifiziert

 

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass 2019 mehr als jedes zehnte in Deutschland angemeldete Patent von Erfindenden mit ausländischen Wurzeln stammt. Der Anteil von Erfindern und Erfinderinnen mit Migrationshintergrund ist demnach im vergangenen Jahrzehnt kontinuierlich gestiegen – von 7,5 Prozent im Jahr 2010 auf 12,2 Prozent im Jahr 2019. Die meisten von ihnen stammen aus dem ost- und südosteuropäischen Sprachraum (Polen, Tschechien, Ungarn, Serbien oder Russland). Laut der Studie entstehen in der Max-Planck-Gesellschaft die meisten „ausländischen“ Patente von allen deutschen Forschungseinrichtungen.

 

Mehr über die Studie hier.

 

Bild: © iStock Fotos

Auszeichnung: Svante Pääbo erhält den Nobelpreis für Physiologie und Medizin 2022

Begründer der Paläogenetik und Wissenschaftler aus Leidenschaft

 

Die Freude ist riesig am MPI für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und in der ganzen MPG. Der Nobelpreis für Physiologie und Medizin 2022 geht an Svante Pääbo, einen der fünf Direktoren des Instituts. Er wird ausgezeichnet für seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der Paläogenetik, als deren Begründer er gilt. Zu seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Erfolgen zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms.

 

Während der Pressekonferenz im MPI für evolutionäre Anthropologie direkt nach der Verkündung der Nobelpreisvergabe fand Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, klare Worte:

„Seine Arbeiten haben unser Verständnis der Evolutionsgeschichte der modernen Menschen revolutioniert“. So habe Svante Pääbo zum Beispiel nachgewiesen, dass Neandertaler und andere ausgestorbene Hominiden einen wesentlichen Beitrag zur Abstammung der heutigen Menschen geleistet haben.

 

Nach der Pressekonferenz erlaubten sich Pääbos Forscherkollegen vom Institut einen Scherz: Sie warfen den Nobelpreisträger kurzerhand in den Institutsteich.

 

Mehr zur Forschungsarbeit von Svante Pääbo lesen Sie hier.

 

Die Max-Planck-Förderstiftung und ihre privaten Förderer unterstützten ein Forschungsprojekt von Svante Pääbo zur Erforschung der Entwicklung von Mensch und Tier in Asien. Svante Pääbo ist bereits der siebte Nobelpreisträger, der private Förderung durch die MPF erhielt.

 

Bild: © MPI für evolutionäre Anthropologie / Sylvio Tüpke 

Dank an Förderer: Tag mit Wissenschaft auf Schloss Ringberg

Ein besonderes Wochenende am Tegernsee

 

Bedeutende Förderer und Förderinnen der Max-Planck-Gesellschaft, darunter viele von der Max-Planck-Förderstiftung, waren auch diesen Herbst von Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, zum Tag mit Wissenschaft auf Schloss Ringberg am Tegernsee eingeladen – als Dank für ihre außergewöhnliche Unterstützung der Wissenschaft und als Gelegenheit, einen Eindruck über die Vielfalt der Grundlagenforschung innerhalb der MPG zu gewinnen. In der besonderen Atmosphäre dieser Tagungsstätte gab es neben hochkarätigen wissenschaftlichen Vorträgen auch Zeit, mit den anwesenden Forscherninnen und Forschern beim gemeinsamen Essen oder abends auf ein Glas Wein im sog. Hexenzimmer ins Gespräch zu kommen. Einblick in ihre jeweiligen Forschungsgebiete gaben Anne Schäfer vom MPI für die Biologie des Alterns („Back to the future – unwinding the clock of ageing“), Immanuel Bloch vom MPI für Quantenoptik („Quanten-Vielteilchensysteme“) und Maria Scherr von der Max Planck Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit („Ohne Verfassung keinen Frieden“).

Am nächsten Tag fand die feierliche Eröffnung des Erweiterungsbaus statt (siehe eigener Beitrag unten).

 

Vielen Dank an alle Gäste für ihr Engagement und ihr Interesse an der wissenschaftlichen Arbeit der Forscherinnen und Forschern in der Max-Planck-Gesellschaft.

 

Die Max-Planck-Förderstiftung unterstützte die Arbeit von Forscherinnen und Forschern der beiden vertretenen MPIs sowie der Max Planck Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit.

Bild: © MPG / Martin Puggelsheim

Aus der Max-Planck-Gesellschaft: Erweiterungsbau Schloss Ringberg feierlich eröffnet

Privates Engagement ermöglicht mehr Raum für Wissenschaft

 

Vielen Dank allen Unterstützern der Max-Planck-Förderstiftung, dass dieses wichtige Projekt durchgeführt und nun erfolgreich abgeschlossen werden konnte! Nur durch den Einsatz privater Mittel konnte die einzigartige Tagungsstätte auf Schloss Ringberg um zusätzliche Räume zur Unterbringung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei ihren Tagungen erweitert werden, darunter endlich auch dringend benötigte barrierefreie Zimmer. Dem Schloss attestierte Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, in seiner Eröffnungsrede einen eher exaltierten Charakter. Daher bilde der Neubau mit seiner Klarheit einen klugen Gegenpol zu diesem etwas irrlichterndem Schloss. Wer einmal zu Gast auf Schloss Ringberg war, wird dem zustimmen.

Nach den weiteren Grußworten durch den ersten Bürgermeister der Gemeinde Kreuth, Josef Bierschneider, und den Tagungsstättenleiter, Jochen Essl, hatten die Gäste Gelegenheit, die neuen Räume zu besichtigen und den von dort möglichen Blick auf den Tegernsee zu genießen. Ein anschließender Empfang und gute Gespräche rundeten den Tag ab.

 

Private Förderung hat hier einmal mehr gezeigt, dass öffentliche Mittel allein nicht reichen, um Frei-Räume für die Wissenschaft zu ermöglichen.

 

Herzlichen Dank allen Förderinnen und Förderern für Ihre großzügige Unterstützung!

Bild: © MPF

Aus der Max-Planck-Förderstiftung: Kuratorentreffen auf dem Grundner am Tegernsee

Ein inspirierender Ort der Ideen für die Wissenschaft

 

Im Oktober trafen sich engagierte Kuratorinnen und Kuratoren der MPF für einen Ideenaustausch und Diskussionen am Grundner, dem ehemaligen Urlaubs- und Inspirationsort von Max Planck am Tegernsee. Wie bereits im August Newsletter berichtet, ermöglichen private Förderer der MPF Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dort einen Arbeitsaufenthalt von mehreren Wochen oder Monaten im Rahmen von Schreibstipendien. In der traditionellen und doch den Geist beflügelnden Wohnstube mit Blick auf den Tegernsee gab die bereits 17. Stipendiatin des Projektes, Sophie Nakueira vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle, den Gästen aufschlussreiche Einblicke in ihre Untersuchungen zur Umsetzung der Flüchtlingsgesetze in Uganda und Südafrika; außerdem bestätigte sie die positive Wirkung dieses besonderen Ortes. Lesen Sie hier mehr zur eindrucksvollen Forschung von Sophie Nakueira.

 

Herzlichen Dank an unsere Kuratorinnen und Kuratoren, die sich bei vielfältigen Projekten mit viel Zeit, erfolgreichen Ideen und wirkungsvollem Engagement ehrenamtlich für die Belange der Stiftung einsetzen!

 

Die MPF unterstützt zum Gedenken an Max Planck auch die Initiative „Max-Planck-Museum Kiel“ von Michael Bonitz von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und seinem Team zur wissenschaftlichen Auswertung und öffentlichen Erschließung von Max Planck-Archivalien aus dem Familiennachlass. Anlässlich des 75. Todestags von Max Planck fand am 4. Oktober 2022 ein Themenabend im Kulturforum Kiel mit der Vorstellung erster Ergebnisse der Sichtung des Nachlasses statt. Einen spannenden Einblick in die Veranstaltung erhalten Sie hier.

Bild: © MPF

Aus der Max-Planck-Forschung: Masken schützen!

Gut sitzende FFP2-Masken reduzieren das Ansteckungsrisiko auf 1/1000

 

Eine Infografik in der aktuellen Ausgabe der MaxPlanckForschung unterstreicht die Wirksamkeiten von Masken zum Schutz gegen eine Infektion mit dem Corona-Virus. Je nach Art der Maske und Sitz reduzieren sie das Risiko auf bis zu 1/1000. So liegt das Ansteckungsrisiko bei einem Abstand von 1,5m zu einem Infizierten bei 99 % innerhalb von drei Minuten, wenn beide keine Maske tragen. Tragen beide eine gutsitzende FFP2-Maske, sinkt das Ansteckungsrisiko in einem 20-minütigen Kontakt auf 0,1 %.

 

Das komplette Magazin mit dem Titel „Gehen oder Bleiben?“ finden Sie hier.

Bild: © istockphoto/fotografixx

Nachruf: bleibende Spuren für die Wissenschaft

Bleibende Spuren für die Wissenschaft

 

Stefan Gasz

22. September 1939 – 01. Oktober 2022

Mit respektvollem Dank gedenken wir unserem Förderer Stefan Gasz.

Er engagierte sich mit seiner „Familienstiftung Gasz“ sowohl für exzellente Grundlagenforschung bei Max Planck als auch für Bildungschancen benachteiligter junger Menschen. Bis zuletzt hat er die Aktivitäten seiner Stiftung mit wacher Aufmerksamkeit, seinen Ideen und seiner lebenslangen Begeisterung für die Naturwissenschaften geprägt und damit für die Zukunft viel bewirkt. Er hinterlässt Spuren für die Grundlagenforschung und die Menschen in seinem Umfeld.

Die Max-Planck-Förderstiftung wird ihrem großzügigen, bescheidenen Stifter dauerhaft ein ehrendes Andenken bewahren und dankt allen Spendern anlässlich der Trauerfeier.

Bild: © privat

Aus der Hanrieder Foundation for Excellence: Erfolgreicher Start von CaCTüS

Förderer trifft talentierte Nachwuchsforschende aus Afrika, Südostasien und Indien

 

Ihr dreimonatiger Forschungsaufenthalt war das Highlight ihrer noch jungen Wissenschaftslaufbahn. Im Juli kamen zwei Studentinnen und drei Studenten voller Erwartung aus Indien, den Philippinen, Indonesien, Kamerun und Ruanda für ihre erste Forschungsarbeit im Rahmen des Sommerpraktikums CaCTüS an das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen. Anlässlich des abschließenden CaCTüS Scientific Symposium am 23. September zogen alle Beteiligten Bilanz.

 

Dr. Wolfgang Hanrieder finanzierte mit seiner zweiten Förderlinie – dem Hanrieder Impact Fund – das Rahmenprogramm des 2022 erstmals stattgefundenen Computation and Cognition Tübingen Summer Internship (CaCTüS) und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit in der Wissenschaft. Er ließ es sich nicht nehmen, „seine“ studentischen Jungforscher kennenzulernen. „Das persönliche Treffen mit den fünf Teilnehmern der ersten CaCTüS-Summer-Internship-Generation hat mir sehr viel Spaß gemacht. Bereits im ersten Anlauf hat CaCTüS meine ohnehin schon ordentlichen Erwartungen übertroffen. Das Projekt soll Chancen eröffnen für exzellente Köpfe aus nicht-privilegiertem Umfeld und passt damit perfekt zu den Zielen der HFE“, freute sich Hanrieder.

 

Die Begeisterung auf Seiten der fünf Interns, die aus hunderten von Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt wurden, aber auch der Initiatorin Franziska Bröker und des Organisationsteams vor Ort ist nicht minder groß. Sie alle bedankten sich während des gelungenen Symposiums und der Begegnungen vor und nach der Präsentation ihrer Projekterfolge bei ihren Unterstützern. Für die Geförderten war es eine einzigartige Möglichkeit, in Deutschland unter exzellenten Bedingungen zu forschen, internationale Kontakte zu knüpfen und wesentliche Soft-Skills für die berufliche Laufbahn zu trainieren. 
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Bild: © MPF

Aus der Max-Planck-Forschung: Wie das Mikrobiom mit seinen Menschen um die Welt reist

Forschende entdecken gemeinsame Evolutionsgeschichte von Darmmikroben und ihren menschlichen Wirten

 

Viele Mikroben-Spezies im menschlichen Darm sind in verschiedensten Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt zu finden. Dabei umfasst das menschliche Darmmikrobiom tausende verschiedener Bakterien und Archaeen, die sich zwischen Populationen und Individuen stark unterscheiden. Aber auch die einzelnen Mikroben-Stämme innerhalb einer Mikroben-Art unterscheiden sich je nach Bevökerungsgruppe sowie individuell erheblich. Jetzt entdeckten Forschende der von Direktorin Ruth Ley geführten Abteilung für Mikrobiomforschung des Max-Planck-Instituts für Biologie in Tübingen die gemeinsame Evolutionsgeschichte von Darmmikroben und ihren menschlichen Wirten: Die Mikroorganismen haben sich über hunderttausende Jahre lang im menschlichen Darm parallel zum Menschen entwickelt. Darüber hinaus weisen einige Mikroben Merkmale in Funktionen und Erbgut auf, die sie abhängig von der menschlichen Darmumgebung machen. Das Forschungsteam stellt nun die Ergebnisse einer Studie vor, die mit Daten von 1225 Personen aus Afrika, Asien und Europa durchgeführt wurde.

 


Die Ergebnisse der Studie tragen zum besseren Verständnis von Mikroben bei, die seit langem zu bestimmten Bevölkerungsgruppen gehören. Mikrobiom-Krankheitstherapien können mit diesem Wissen besser auf die jeweilige lokale Bevölkerung angepasst und verfeinert werden.

 



Die Max-Planck-Förderstiftung unterstützt Ruth Ley vom MPI für Biologie in Tübingen in ihrer Forschungsarbeit.
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Bild: © MPI für Biologie

Aus der Max-Planck-Forschung: Gehirnentwicklung von Mensch und Neandertaler – eine einzige Aminosäure macht den Unterschied

Moderne Menschen bilden mehr Nervenzellen im Gehirn als Neandertaler

 

Die Gehirne von Menschen und Neandertalern haben eine ähnliche Größe. Dennoch war bislang wenig darüber bekannt, ob sich die Gehirne darin unterscheiden, wie viele Nervenzellen sie während der Gehirnentwicklung bilden. Ein internationales Forscherteam am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden konnte nun zeigen, dass eine Variante des Proteins TKTL1, die moderne Menschen in sich tragen und die sich nur um eine einzige Aminosäure von der Neandertaler-Variante unterscheidet, eine entscheidende Rolle bei der Gehirnentwicklung spielt.

Stand der Wissenschaft war bis dato, dass es zwischen dem modernen Menschen und unseren ausgestorbenen Verwandten, den Neandertalern und Denisovanern, nur bei wenigen Proteinen Unterschiede in der Abfolge der Aminosäuren – den Bausteinen der Proteine – gibt. Die biologische Bedeutung dieser Unterschiede für die Entwicklung des Gehirns des modernen Menschen jedoch war bislang weitgehend unerforscht. Auch wusste man, dass neben dem Gehirn auch der Neokortex beim modernen Menschen und Neandertaler nahezu gleich groß ist. Ob diese ähnliche Größe des Neokortex auch eine ähnliche Anzahl von Nervenzellen bedeutet, war jedoch ebenfalls noch unklar.

Die neueste Studie der Forschungsgruppe von Wieland Huttner, einem der Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, die zusammen mit Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, und Pauline Wimberger vom Universitätsklinikum Dresden und ihren Kollegen durchgeführt wurde, befasste sich nun genau mit dieser Frage.

Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, wird von der Max-Planck-Förderstiftung in seiner Forschung unterstützt.
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Bild: © Pinson et al., Science 2022 / MPI-CBG