Projektbericht: Sign2Mint – Zeichen setzen!

Ein ganz besonderes Lexikon

Die Anzahl tauber WissenschaftlerInnen und Studierenden in den sog. MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) steigt in Deutschland stetig. Problematisch ist deren Begleitung durch GebärdensprachdolmetscherInnen – benötigte Weiterbildungen, Medienmaterialien und/oder ein Fachgebärdenlexikon sind zur entsprechenden Qualifizierung nicht vorhanden. Sign2MINT ist ein Projekt, welches am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle (Saale) unter der Leitung von Ingo Barth entwickelt wird und sich der Entwicklung eines Fachgebärdenlexikons widmet. Dafür werden Fachgebärden aus verschiedenen MINT-Bereichen von Fachkundigen gesammelt, entwickelt und nach erfolgter Abstimmung in das Lexikon aufgenommen. Ziele des Projekts sind die Sammlung von insgesamt 5000 Fachgebärden und eine langfristige Etablierung dieser in verschiedenen Lebensbereichen wie beispielsweise Schule, Universität und Gebärdensprachdolmetschen. Besonders die Barrierefreiheit und der Abbau von Kommunikationsbarrieren zwischen Laut- und Gebärdensprachen stehen bei diesem Projekt im Fokus. So können exzellenten Forschenden die richtigen Arbeitsmittel an die Hand gegeben werden, um exzellente Forschungsergebnisse zu liefern – was eine chancengerechte Diversität in der Wissenschaftslandschaft fördert. Die Partizipation an Bildungsangeboten und der leichtere Karriereaufstieg für taube SchülerInnen, Studierende und WissenschaftlerInnen werden somit ermöglicht.

Die Max-Planck-Förderstiftung hat das Projekt in der Entwicklungsphase finanziell gefördert. Die Scouting-Initiative der MPF unterstützt das Forschungsprojekt nun bei der Umsetzung in Produkte / Dienstleistungen ganz gemäß Max Planck: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen.” Es geht beispielsweise um die Beschreibung verschiedener Use Cases oder auch die Suche nach einer Folgefinanzierung und der damit einhergehenden Erstellung eines Finanzplans. Damit gestalten sich Karrierewege junger Forscher attraktiver, weil sie nach dem Forschungserfolg auch unternehmerisch tätig werden können.

Das Team rund um den Wissenschaftler Ingo Barth bewirbt sich darüber hinaus für das Max!mize Programm der Max-Planck-Innovation.

Bild: © Sign2MINT